Freiwillige Feuerwehr Beckedorf

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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Beckedorf

Aus einem Teil der noch aus dem Zweiten Weltkrieg übriggebliebenen Unterlagen ist zu ersehen, daß im Januar 1906 die Gemeinde vom königlichen Landratsamt die Auflage bekam, eine Pflichtfeuerwehr aufzubauen.

Zum Feuerwehrhauptmann (Brandmeister/Wehrführer) wurde der Hofanerbe Heinrich Hinrichs, geboren 7. März 1872, und zu dessen Stellvertreter der Hofanerbe Heinrich Pieper gewählt.

Alle männlichen Einwohner des Dorfes im Alter von 17 bis 60 Jahren wurden ver­pflichtet bei einem entstandenen Feuer Hilfe zu leisten. Zu dieser Zeit standen 55 Häuser in Beckedorf.

Aus einem Protokoll einer Verhandlung der damaligen Gemeindegewaltigen-am 18. Dezember 1906 - geht hervor, dass man der Gemeinde aber doch vorläufig noch die Anschaffung einer Feuerspritze erlassen sollte, weil in der Gemeinde voraussichtlich die zur Bedienung derselben erforderliche sesshafte Mannschaft bei einem etwaigen Brande nicht aufzutreiben sein wird. Auch sind einzelne Gebäude so weit von einer Wasserentnahmestelle entfernt, daß es schwerfallen wird, dieselben vor Brandschaden zu retten. In dieser Sitzung waren 297 Stimmen von 358 Stimmen im Ort anwesend. Seinerzeit verhielt es sich mit dem Stimmenverhältnis ganz anders als heute. Je nach Einkommen und Besitzverhältnisse waren die Stimmenanteile festgelegt. So hatte ein verhältnismäßig großer Bauer z. B. 305 Stimmen, ein Beamter z. B. 9 Stimmen, ande­re wiederum nur 1-2 oder sogar keine Stimme.

1907-Mit dem Bau eines Spritzenhauses beim Gemeindehaus wird begonnen. Am 9. Juli wird die Anschaffung einer Feuerspritze beschlossen. Dieses für damalige Zeiten fortschrittliche Gerät von der Firma Lios Tidow, Hannover-Badenstedt, kostete 2000 Mark. Es trug die Nr. 3536 und war mit 3 Saugschläuchen und 300 m C-Schlauch bestückt.

Am 5. August wurde dann wiederum die Anschaffung von Ausrüstung wie sie die Polizeiverordnung vorschrieb, sowie zusätzliche Teile wie z. B. spezielle Kittel für die Steiger, 1 Schlauchhaspel, Maschinenöl, Wagenfett, Wagenlaternen, Signalhörner, 10 Schlauchbinden und 2 Lederschürzen beschlossen.

In den folgenden 5 Jahren stellt man aber doch fest, daß eine Pflichtfeuerwehr wohl nicht das Richtige wäre. Die Verpflichtung der Bürger zum Dienst an der Allgemein­heit brachte eben nicht den Erfolg, den man für solch eine Sache brauchte, da sie nicht auf Freiwilligkeit beruhte.

Der Gedanke, eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen, konnte dann auch bald verwirklicht werden. Bereits am 11. April 1912 wurde in einer Gemeindevollver­sammlung mit 365 anwesenden Stimmen von seinerzeit 821 vorhandenen Stimmen im Dorf einstimmig die Bewilligung der Kosten für die Aufstellung einer Freiwilligen Feuerwehr beschlossen. Jetzt gab es auch keine personellen Probleme mehr. 32 ver­antwortungsbewußte Männer des Dorfes waren nunmehr bereit, in kameradschaftli­cher Verbundenheit den Kampf gegen den Roten Hahn aufzunehmen.

Am 11. Juni 1912 wurde die Freiwillige Feuerwehr Beckedorf offiziell gegründet.

Als Feuerwehrhauptmann ist der bisherige Hauptmann der Pflichtfeuerwehr Hein­rich Hinrichs - Hofbesitzer, geboren 7. März 1872 - gewählt worden.

Am 17. Juni 1912 konnte sich die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Beckedorf bereits mit einer kompletten Ausrüstung dem Fotografen für ein Erinnerungsfoto stellen.

Am 1. Juni 1913 feierte man das erste Stiftungsfest im großen Festzelt auf dem Grundstück vom Gastwirt Grünhagen (unten im Garten). Das zweite große Fest und zugleich bis 1920 wegen des folgenden Krieges das letzte große Fest, wurde am 17. Mai 1914 an gleicher Stelle gefeiert.

Die folgenden Jahre sind dann bald durch den Ersten Weltkrieg, der vom 1. August 1914 bis 9. November 1918 dauerte, unglücklich überschattet worden. Alle militär­tauglichen Wehrleute wurden eingezogen und mußten an die Front.

Die Wehr wird jetzt von nicht oder nicht mehr militärtauglichen Wehrleuten aufrecht gehalten. Der Feuerwehrhauptmann Heinrich Hinrichs war vom 15. März 1915 bis 10. November 1918 Soldat. In dieser Zeit führte Heinrich Koch-Abbauer-die Wehr. Von den in den Krieg ausgezogenen Wehrleuten kehrten 10 Wehrleute nicht mehr zurück.

Am 1. Juni 1920 wird der Abbauer Heinrich Koch, geboren 28. Januar 1868, zum Feuerwehrhauptmann gewählt. Die Wehrstärke betrug am 1. Januar 1920 41 aktive Mitglieder. In Beckedorf waren jetzt 62 Häuser vorhanden.

Am 14. Juni 1926 gründete man ein Feuerwehrmusikkorps, daß unter Leitung von Zimmermann Hermann Lange (Haus-Nr. 72) der Freiwilligen Feuerwehr angeglie­dert wurde. Zahlreiche Auftritte in der näheren und weiteren Umgebung waren zu verzeichnen.

1928, vom 9. Juni bis 10. Juni feierte man das 16. Stiftungsfest, wobei gleichzeitig der 12. Kreisfeuerwehrverbandstag mit großem Umzug und Manöver, sowie anschließendem Festball abgehalten wurde. Mit den Nachbarwehren Dohnsen und Wohlde sind an verschiedenen Orten Übungen abgehalten worden. Zur Freiwilligen Feuerwehr Dohnsen be­steht von jeher ein besonderes freund-und kameradschaftliches Verhältnis.

In den nun rund zwanzig Jahren nach der Gründung hatte sich die Wehr bei zahlreichen Einsätzen in Beckedorf, Hermannsburg, Huxahl, Oldendorf, Bonstorf, Dohnsen, Wohlde und Poitzen bewährt. Im Kirchspiel Her­mannsburg wurden von den bisher bestehenden Freiwilligen Feuerweh­ren Hermannsburg, Beckedorf, Baven und Bonstorf mehrfach Übungen abgehalten.

1930, in der Zeit vom 18. bis 20. Oktober fand erstmalig für den Regierungsbezirk Lüneburg ein Führerkursus statt. Es nahmen der stellvertretende Wehrführer Hein­rich Koch jun. und der Zugführer Heinrich Lange (Haus-Nr. 1) teil.

1931 wurde auf der Ebene des Kirchspiels Hermannsburg von den Wehren Baven. Beckedorf, Bonstorf und Hermannsburg wieder eine gemeinsame Übung abgehalten, diese aber nun erstmals in Hermannsburg.

Mit Anfang der dreißiger Jahre nahm die Feuerwehr hinsichtlich der materiellen Ausstattung mit neuen Geräten, Uniformen und Ausrüstungen einen sichtbaren Auf­schwung, Die gesamte Feuerwehr im damaligen Deutschen Reich wurde 1933 um­organisiert und nach einheitlicher Vorschrift ausgerüstet. Alle 40 aktiven Mitglieder erhielten neue blaue Uniformen, wozu auch erstmals Lederkoppel und Schulterrie­men und teilweise Seitengewehr gehörte. Neue Dienstgrade wurden eingeführt.

Die Beckedorfer Freiwil­lige Feuerwehr bekam einen Halblöschzug mit Untergliederung in drei Löschtrupps

Am 1. Juni 1934 wurde der bisherige Stellvertre­ter der Wehr, Abbauer Heinrich Koch jun., geboren 29. August 1897, neuer Wehrführer. Der bisherige Feuerwehr­hauptmann und Wehr­führer Heinrich Koch sen. schied aktiv aus, weil die neu vorgeschriebe­ne Altersgrenze bereits überschritten war.

Wehrführer-Stellvertreter wurde der Hofbesitzer und Löschmeister Heinrich Lange (Haus-Nr. 1), geboren 27. Juli 1893. Dieser bekam die Führung des Löschtrupps I. Den Löschtrupp II führte der Oberfeuerwehrmann Hermann Klingenspor, den Löschtrupp III der Oberfeuerwehrmann Heinrich Fellers­mann. Die Oberfeuerwehrmänner Hermann Klingenspor und Heinrich Fellersmann wurden gleichzeitig zu Löschmeistern befördert. In dieser Zeit findet eine Verpflichtung aller Wehrführer für den Landkreis Celle durch den damaligen Kreisführer der Feuerwehr, Ernst Buchholz, statt.

Die Wehrstärke beträgt nun 40 Aktive und sieben Ehrenmitglieder, In Beckedorf waren nun 80 Häuser vorhanden.

Am 2. November 1935 wird durch den Kreisführer der Feuerwehr, Ernst Buchholz, der Löschverband Beckedorf gegründet. Zum Führer des Löschverbandes wird von ihm der Brandmeister Heinrich Koch eingesetzt.

Zum Lösch verband Beckedorf gehörten folgende Wehren:

1. Halbzug Beckedorf, 2. Halbzug Oldendorf, 3. Halbzug Diesten, 4. Halbzug Sülze, 5. und 6. Halbzug Eversen Der Kreisführer Buchholz war unermüdlich im Landkreis tätig. Immer mehr Freiwillige Feuerwehren wurden gegründet. Die gesamte Ausbil­dung wird jetzt nach neuen Gesichtspunkten und klaren einheitlichen Richtlinien vorgenommen. 1936 erhält Beckedorf eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 mit Zubehör auf einem Anhänger (TSA). Am 8. März 1936 wird die neue TS 8/8 vom Leiter der Provinzialfeuerwehr- schule in Celle, von dem Bussche, und dem Kreisführer der Feuerwehr, Ernst Buchholz, abgenommen. Am gleichen Tage erfolgt durch den Bürgermeister Peter Niemeyer die offizielle Übergabe des neuen Gerätes mit zusätzlich 405 m B-Schlauch an die Freiwillige Feuerwehr Beckedorf.

Die erste Löschverbandsübung findet in Oldendorf statt. Bei einer am 12. Juli 1937 in Sülze stattfindenden Löschverbandsübung nimmt Beckedorf erstmalig vollmotorisiert teil. Die Motorspritze wurde an den Personenwagen des Löschmeisters Heinrich Fel­lersmann gekuppelt, woselbst extra für den Spritzenanhänger eine Anhängekupplung angebracht war. Die Führer und Mannschaften kamen mit Privatwagen bzw. Motor­rädern dorthin.

Von Sülze wurde der Alarm telefonisch gemeldet. Vom Alarm in Beckedorf bis zur Wasserabgabe, einschließlich Weg und Aufbau der Geräte, vergingen nur 13 Minuten. Für damalige Verhältnisse eine sehr beachtliche Leistung.

Die Feuerwehr machte gute Fortschritte, Übungen und Einsätze in allen dem Löschverband angehörenden Dörfern und darüber hinaus fanden statt.

Das alte Gerätehaus an der großen Kreuzung Hermannsburg-Bergen-Sülze kam durch den umfangreichen Ausbau der Straßenkreuzung so tief zu liegen, daß selbiges bei starkem Regen bis 50 Zentimeter tief unter Wasser stand.

Mitte des Jahres 1939 zogen schwere Kriegswolken auf. Es lag eine große Spannung in der Luft. Am 26. August 1939 nachts um 2 Uhr kamen plötzlich die Einberufungsbe­fehle, es wurde mobil gemacht. In dieser Nacht mußten folgende Wehrmänner sich sofort stellen:

Wehrführer Oberbrandmeister Heinrich Koch, am 28. August 1939 Löschmeister Georg Marquardt, Feuerwehrmann Ernst Baumgarten und Oberfeuerwehrmann Heinrich Lange (Sandkuhle).

Die Führung der Wehr übernimmt Heinrich Lange (Haus-Nr. 1).

Der Krieg nahm seinen Anfang. Aus dem Neubau des Gerätehauses wurde zunächst nichts. Die Motorspritze, Handdruckspritze und anderes Gerät mußten in Scheunen untergestellt werden.

1940 - Der Krieg nimmt seinen Fortgang. Im Laufe des Jahres wurden weitere 17 Feuerwehrmänner zur Wehrmacht eingezogen. Die Wehrstärke ist bedenklich redu­ziert. Der Kreiswehrführer Buchholz wird Abschnittsinspekteur, neuer Kreiswehrfüh­rer wird der Kamerad Helms aus Winsen. Der Wehrführer Heinrich Koch wird von der Wehrmacht freigestellt und übernimmt wieder die Führung der Wehr.

Die Wehr wird immer schwächer. Es sind wieder fünf Kameraden eingezogen wor­den. Kurz vor Weihnachten trifft die bittere Nachricht ein, daß der Kamerad und Jungbauer Albrecht Otte in Rußland gefallen ist. Er ist der erste aus den Reihen der Feuerwehr und auch aus der Gemeinde.

1941/1942- Die Wehr hat nur noch elf aktive Mitglieder und ist folgedessen für einen größeren Einsatz zu schwach. Auf Anregung des Wehrführers wird eine HJ-Feuer­wehr (Hitler-Jugend-Feuerwehr) aufgestellt. Mitglieder derselben sind:

Hermann Lange (1), Gustav Otte, Ernst-August Siekmann, Georg Marquardt, Wil­helm Lange (1) Heinrich Rosenbrock, Hans-Gerhard Buhr, Heinrich Horre, Heinrich Hinrichs, Willi Meyer, Helmut Behn

Die bei der Gründung des Löschverbandes aufgeführten Löschtrupps werden wieder in Gruppen umbenannt.

1942 wurden die ersten aus der HJ-Feuerwehr einberufen. Neu hinzu kamen 1943: Walter Reineke, Winfried Schütte, Ernst Behrens

Ersatzmannschaften, die inzwischen durch Einberufungsschein verpflichtet waren in der Wehr aktiven Dienst zu tun, wurden aufgestellt. Es handelte sich größtenteils um ältere Einwohner, die schon früher einmal aktiv in der Wehr Dienst getan hatten.

Kreiswehrführer Helms bestimmt im Juli des Jahres 1942 vor Ort, wo das neue Gerätehaus stehen soll. Beckedorf muß aufgrund seiner Lage, Eisenbahn und Straßen-Knotenpunkt, funktionsbereit bleiben. Maurermeister Hiestermann, Sülze, fertigt die Zeichnung. Der Platz auf der anderen Seite des Gemeindehauses, an dem Weg nach Grauen, soll der geeignetste sein. Bei Kriegsende steht die Feuerwehr nun praktisch vor dem Nichts. Sämtliche Geräte und Fahrzeuge auch das fast neue LF 8 waren von englischen Soldaten und später von fremden ausländischen, plündernden Gruppen gestohlen oder zerstört worden. Selbst der Wille jener Feuerwehrmänner, die den Krieg heil überstanden hatten, wieder im Dienst am Nächsten tätig zu sein, wurde durch die Besatzungsmacht teilweise unterbunden. Laut Verfügung war der Feuerschutz nur von einigen wenigen Feuerwehrmännern zu übernehmen.

Die Männer ließen sich nicht entmutigen. Alte, zum Teil wieder aufgefundene, aber zerstörte Geräte wurden wieder hergerichtet. Die zerstörte Handdruckspritze baute man zum Gerä­teanhänger um.

1952 kaufte man einen gebrauchten Lkw Opel Blitz und baute diesen provisorisch zum Löschfahrzeug um. Es gab eine neue Tragkraftspritze. Weiterhin erhielt Beckedorf die erste stationäre Feuer-Alarmsirene auf dem Wohnhausdach des Schuhmachermeisters Wilhelm Lange (Haus-Nr. 48), zwei weitere Sirenen folgten im Laufe der nächsten Jahre. Die Freiwilli­ge Feuerwehr Beckedorf bestand jetzt 40 Jahre

1960 wurde dann ein neues Tanklöschfahrzeug angeschafft, eines der ersten in der Umge­bung. Der bisherige Gemeindebrandmeister und Oberbrandmeister Heinrich Koch, geboren 29. August 1897, der zugleich auch Führer des Löschverbandes war, gab sein Amt in jüngere Hände. Sein Sohn Heinrich Koch wurde neuer Gemeindebrandmeister. Mit dem Gemein­debrandmeister-Stellvertreter Herbert Bergener und Ernst-August Siekmann ging es nun weiter in die Zukunft. Die Freiwillige Feuerwehr Beckedorf wurde vom Kreisbrandmeister zum Schwerpunkt erklärt. 1962 feierte die Beckedorfer Feuerwehr ihr 50jähriges Bestehen im größeren Rahmen im „Kastanienkrug". 39 1971 wurde für vorübergehend ein gebrauchtes Ersatzfahrzeug für das nicht mehr einsatzbereite „Löschfahrzeug“ Opel Blitz gekauft. Am 23.Mai brach im alten Stroh­dach-Wohnhaus bei Hans-Georg Meyer (Hof Grauen) ein Großfeuer aus. Alle umlie­genden Wehren kamen zum Einsatz , konnten áber das Gebäude nicht mehr rettten.

1972 feierte man das 60jährige Bestehen in Verbindung mit den Feuerwehrwett­kämpfen des Unterkreises Beckedorf und weiteren Wehren aus der Nachbarschaft.

1973 mit der Gebiets- und Verwaltungs­reform wird der Unterkreis Beckedorf aufgelöst. Die Feuerwehren Diesten, Sülze, Eversen, Hassel werden Bergen angeglie­dert. Die Ortschaften Baven, Beckedorf, Bonstorf, Hermannsburg, Oldendorf und Weesen werden mit ihren Feuerwehren zu einer Gemeindefeuerwehr der Ein­heitsgemeinde Hermannsburg zusam­mengeschlossen. Die bisherigen Gemein­debrandmeister werden umbenannt in Ortsbrandmeister.

Gemeindebrandmeister der neuen Ge­meindefeuerwehr Hermannsburg wird der bisherige Gemeindebrandmeister und Unterkreisbrandmeister, Heinrich Koch. Ab Juli 1979 wird der Oberlöschmeister Günter Koch, geboren 19. April 1933, neu­er Ortsbrandmeister, Hauptlöschmeister Ernst-August Siekmann bleibt weiterhin stellvertretender Ortsbrandmeister. Der bisherige Ortsbrandmeister und gleichzeitige Gemeindebrandmeister tritt das Amt des Ortsbrandmeisters nicht wieder an, weil nach dem neuen Brandschutzgesetz eine Doppelfunktion nicht gewünscht wird.

Herbst 1983 - Die Beckedorfer Wehr wird hart getroffen

Am 30. September 1983 hat die Beckedorfer Feuerwehr einen nächtlichen Hilfeleistungseinsatz - verunglückter Pkw mit eingeklemmter Person - zu fahren. Ein­satzleiter ist der Oberlöschmeister Otto Koch. Kurz vor Beendigung der Rettungsaktion verliert Otto Koch das Bewußtsein. Eingehende Bemühungen der Ärzte und Helfer sind umsonst. Otto Koch verstirbt kurz darauf in einem Celler Krankenhaus. Genau vier Wochen später, am 1. November 1983, verstirbt plötzlich und unerwartet der Ortsbrandmeister Günter Koch. Die Wehr ist hart getroffen.

Zwei treue und verdiente Männer, immer auf das Wohl der Wehr und der Mitbürger bedacht, haben die Wehr für immer verlassen müssen. Die Wehr ist fassungslos und trauert um ihre Kameraden. Die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Beckedorf wird unmittelbar danach durch den bisherigen stellvertretenden Hauptlöschmeister Ernst- August Siekmann wahrgenommen. Stellvertretender Ortsbrandmeister wird der Löschmeister Hans-Georg Meyer.

Neues TLF 16/25 - Einführung von Atemschutz

In den 70er Jahren begannen sich die Feuerwehraufgaben zunehmend von der Brand­bekämpfung hin zu mehr Technischer Hilfeleistung zu entwickeln. Das alte TLF 8/15 Bj. 1960 konnte den Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Waren früher die Aufgaben der Feuerwehr in der Hauptsache die Brandbekämpfung , so stellte man fest, dass die steigenden Verkehrsdichte mit einer Steigerung von Verkehrsunfällen einherging. Zudem führte die zunehmende Verwendung von Kunststoffen dazu dass ein hohes Maß an Giftstoffen im Falle eines Feuers freigesetzt werden konnte. Auf­grund dieser Erkenntnisse, wurde 1978 ein neues TLF beschafft und am 18.03.1978 in Dienst gestellt.

Das neu TLF 16/25 hatte einen wesentlichen Zugewinn an Platzangebot für die drin­gend benötigte Feuerwehrtechnische Beladung und ist nun auch ein Staffelfahrzeug mit 2500 Ltr. Löschwasser an Bord. Der dringend benötigte Atemschutz hatte jetzt auch Platz auf dem neuen Fahrzeug. Vier Atemschutzgeräte vom Typ Dräger PA 80 wurden 1980 beschafft und zeitgleich ließ man 10 Kameraden zu Atemschutzgeräte­träger ausgebildet. Die Schlagkraft der FF Beckedorf stieg um ein vielfaches.

In den letzten Jahren stiegen die verwendeten Verbundstoffe in der Bauwirtschaft immer mehr an. Aus diesem Grund musste die Gemeindefeuerwehr den Atemschutz immer häufiger einsetzen, man ging dazu über bei jeden Brandeinsatz auch Atem­schutz einzusetzen und schnell wurde klar, das vier PA`s nicht mehr ausreichend sind. Im Jahr 1990 wurden dann noch zwei neue Atemschutzgeräte vom Typ PA94+ beschafft und die Atemschutzgeräteträgen auf 20 Kameraden erhöht. Nach vielen Einsätzen unter Atemschutz und einer fast 30 jährigen Dienstzeit der ersten Atem­schutzgeräte, wurden die PA80 gegen Geräte der neusten Generation vom Typ Dräger PSS ausgetauscht, dass war 2009. Seit der Einführung des Atemschutzes wurden die Ausbildung und Gerätschaften sowie die Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger ständig verbessert und verfeinert.

Der Atemschutz wurde und wird von einem Atemschutzgerätewart in unserer Feuer­wehr betreut.

Der erste AGW war Hans-Peter Sander und betreute den Bereich Atemschutz von Anfang im Jahr 1980 bis zum 31.12.1983. Zum 01.01.1984 bis zum 31.12.1997 hat Gunter Koch diese Aufgabe übernommen, der dann die Betreuung des Gemeinde Atemschutzes übernommen hat. Die Nachfolge als Atemschutzgerätewartes hat Dirk Dzaak am 01.01.1998 übernommen und führt diese Aufgabe bis zum heutigen Tag mit großer Hingabe aus.

1981 Die Schwerpunktfeuerwehr wird zur Stützpunktfeuerwehr

Aufgrund einer Verordnung des Niedersächsischen Ministers des Innern vom 29. Juli 1981 wird durch den Rat beschlossen, daß die Freiwillige Feuerwehr Beckedorf und Hermannsburg innerhalb der Gemeindefeuerwehr Hermannsburg als Stützpunktfeu­erwehr einzustufen ist. Damit ist die bisherige Funktion als Schwerpunktfeuerwehr in Stützpunktfeuerwehr umbenannt.

1986-87 wird auf dem ehemaligen Schulgelände von Beckedorf ein neues Feuerwehr­gerätehaus mit drei Einstellplätzen gebaut. Termingerecht wurde die Einweihung mit Schlüsselübergabe im Rahmen des 75.jährigen Jubiläums und dem zur gleichen Zeit in Beckedorf stattfindenen Kreisfeuerwehrtag gefeiert.

Nach einer kurzen Amtszeit von gut 3 1/2 Jahren als OrtsBM hat E.A. Siekmann 1987 das Alter erreicht um vom aktiven Dienst zurückzutreten. Am 26.Juni 1987 wählt die Wehrversammlung Hans-Georg Meyer zum neuen OrtsBM. Bertold Ma­kohl wird zum Stv.OrtsBM gewählt.

Ab 1988 2. Rettungssatz in der Gemeinde Hermannsburg

Der Umstand das Beckedorf als zentraler Verkehrsknotenpunkt im Nordkreis dasteht führte zwangsläufig dazu das die Wehr häufig zu schweren Verkehrunfällen ausrü­cken musste, jedoch ohne das erforderliche technische Gerät. Ein Rettungssatz- Schere u. Spreizer - war bisher nur in Hermanns­burg vorhanden. Diesen Umstand konnte und wollte der OrtsBm Hans Georg Meyer nicht mehr hinnehmen. In vielen Stunden mit solider Überzeugungsarbeit gelang es Hans-Georg die Führung der Gemeindefeu­erwehr und auch den Gemeinderat davon zu überzeugen, dass es an der Zeit ist, einen zweiten Rettungssatz zu beschaffen. Bei vielen Verkehrsunfälle ist es erforderlich mit zwei Rettungssätze zu arbeiten, um zB. mehrere eingeklemmte Personen schneller befreien zu können. Aufgrund dieser selbst­losen Initiative von H.G.Meyer und dem Ortskommando wurde von der Gemeinde Hermannsburg beschlossen einen zweiten Rettungssatz zu beschaffen.

Im Januar 1988 war es dann so weit, der Rettungssatz konnte bei der FF Beckedorf in Dienst gestellt werden. Der Rettungssatz bestand aus einer Rettungsschere, einem Ret­tungsspreizer und einem Hydraulikaggregat. Im laufe der nächsten Zeit wurde von beiden Feuerwehren mit TH Auftrag einiges an Erfahrungen gesammelt und in den Sitzungen des Gemeindekommandos wurde erkannt, dass die schnelle Entwicklung im Fahrzeugbau es dringen erforderlich machte noch zusätzliche Geräte für die Unfallrettung zu beschaffen. Aber man wollte nicht alles doppelt beschaffen, eine Reform musste her. Also einigte man sich darauf, dass beide Stützpunktfeuerwehren einen Rettungssatz behalten, aber die FF Her­mannsburg primär für Brandbekämpfung ausgerüstet wird und die FF Beckedorf den primär Auftrag TH erhält. Somit wurden im laufe der nächsten Jahre weitere Geräte für die THL beschafft. So im Juli 1991 ein hydr. Rettungszylinder RZ1 und im März 2000 zwei Rettungs­zylinder der Größe RZ2 und RZ3. Dazu kamen noch ein Satz pneumatische Hebekissen.

Verbesserte Fahrzeugkonstruktionen im Automobilbau führten dazu dass die Fahrzeuge so stabil gebaut wurden, dass die bis dato vorhandene kleine Rettungsschere und Spreizer es nicht mehr schafften ihre Arbeit zu tun. Im Dezember 2002 wurden die Beckedorfer Wehr mit modernen Rettungsgeräten, eine RS S180 und einen Spreizer SP30 ausgerüstet. Ein Pe­dalschneider S30 kam dann im Juni 2004 dazu.

Internetpräsenz der Feuerwehr Beckedorf

Der Internetauftritt der FF Beckedorf startete im Jahre 2001. Die erste Homepage wurde durch Fabian Behrens erstellt, anfangs mit Unterstützung durch Thorsten Meyer und Gunter Koch. Nach einer Zeit der Alleinbetreunung durch Fabian Behrens wurde dann die Gestaltung durch Daniel Schulz und Holger Lückert unterstützt.

Für die Wehr ist dieses neue Medium ein recht nützliches Mittel für der Mitglie­derwerbung für die FF Beckedorf. Ebenso geht es darum, die Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben und die Bekanntheit der Feuerwehr Beckedorf zu erhöhen. In den Anfängen war es nur eine Ergänzung zu den Presseberichten und ein Mitteilungsor­gan mit Dienstplänen und Einsätzen.

Der Internetauftritt ist dann zügig mit viel Inhalt gefüllt worden, und heute weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt. Die Homepage hat stetig eine hohe Anzahl an Be­suchern.

Ende 2011 wurde von Thorsten Meyer und Daniel Schulz eine ausgiebige Neugestal­tung des Internetauftritts in Angriff genommen. Nach mehreren Monaten Arbeit und unzähligen Stunden am PC, konnte die neue Homepage Ostern 2012, und rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum, online gehen. Die Gestaltung und Pflege der Homepage liegt derzeit in den Händen von Daniel Schulz und Thorsten Meyer.

Ein Dank an dieser Stelle allen Betreuern der Hompage für Ihren stetigen Einsatz. Ein wirklich ge­lungener Auftritt im Netz mit stets aktuellen Informationen, der immer einen Besuch wert ist.

2005 - Das alte LF16 TS muss ersetzt werden.

Von der Gemeinde wurde 2005 ein neues HLF 10/10 gekauft und mit dem neu­en Fahrzeug kam auch ein neuer Rettungssatz da der alte schon wieder nicht ge­nug Leistung hatte. Gekauft wurde ein neues zweistufige Hydraulikaggregat und ein Spreizer der Fa. Weber vom Typ SP40 dazu kam 2011 eine neue Rettungsschere RSX 200-107.